Fibromyalgie - wenn der Körper schmerzt und die Seele weint

Definition:

 

Fibromyalgie ist eine schwere chronische, nicht entzündliche und bis jetzt noch nicht schulmedizinisch heilbare Erkrankung, die durch Schmerzen mit wechselnder Lokalisation in der Muskulatur, um die Gelenke herum und Rückenschmerzen und auch Druckschmerzempfindlichkeit  sowie Begleitsymptomen wie u. a. Müdigkeit, Schlafstörungen, Morgensteifigkeit, Konzentrations- und Antriebsschwäche, Depressionen oder depressiven Phasen, Wetterfühligkeit, Energiemangel mit rascher Ermüdbarkeit, Schwellungen von Händen, Füßen und Gesicht und vielen weiteren unterschiedlichen Symptomen charakterisiert ist. Fibromyalgie ist somit eher eine beschreibende Diagnose unterschiedlicher, aber im Kern charakteristischer Symptome. Die letztendliche Ursache der Erkrankung ist bis heute nicht bekannt.

Es spricht jedoch vieles dafür, dass die Ursache der Erkrankung eine Störung im Energiegewinnungssystem des Körpers ist. Eine Beeinträchtigung der Energiegewinnung in den Kraftwerken unserer Zellen, den Mitochondrien, führt zu einer verringerten Bildung von Adenosintri-phosphat mit der Folge eines Energiemangels der Zellen. Dieser Energiemangel macht sich im Gehirn und der Muskulatur am schnellsten bemerkbar, da diese Gewebe am meisten Energie benötigen ( detaillierte Informationen finden sie in dem Link "Das krankmachende Energiedefizit" und "Krank ohne Grund?").

Durch die verringerte ATP Bereitstellung kommt es im Stoffwechsel der Zellen zu einer vermehrten Milchsäuregärung, um auf diesem Wege zu einer

gesteigerten Energiebereitstellung beizutragen. Hierdurch kommt es zu einer Übersäuerung der Gewebe durch vermehrte Laktatbildung. Infolge der chronischen Übersäuerung werden vermehrt die feinen sensorischen Nervenfasern in den Geweben gereizt. die ein Schmerzgefühl auslösen, wie wir es auch von einem Muskelkater nach muskulärer Überforderung kennen.

Nur entsteht bei einer Fibromyalgie der Schmerz dauerhaft auch ohne gesteigerte muskuläre Belastung. Fordern sich die betroffenen Patienten aber körperliche Leistung ab, kommt es unter Umständen zu einer deutlichen Verschlechterung der Beschwerden. Neben der Reizung kleinster sensorischer Nervenfasern durch die Übersäuerung selbst werden noch zusätzlich Entzündungsbotenstoffe vermehrt gebildet, die ihrerseits, das Schmerzempfinden verstärken.

Die Diagnose dieser Stoffwechselsituation erfolgt durch die Bestimmung des ATP-Wertes als Marker der mitochondrialen Funktion und des Pyruvat-Lactat Spiegels im Blut.

Ursächlich für eine Störung dieser essentiellen biochemischen Leistung unserer Körperzellen kann ein Mangel an Cofaktoren der biochemischen Reaktionen sein, eine Blockierung der Enzymketten in den Mitochondrien durch Belastung mit Schwermetallen wie z.B. Quecksilber aus noch vorhandenen oder bereits entfernten Amalgamfüllungen, Einwirkung toxisch wirkender Substanzen aus der Umwelt wie Pestizide und v.a.Insektizide, Medikamentennebenwirkungen oder erworbene oder vererbte Schäden am

Erbmaterial der Mitochondrien. Diese Erbanlagen reagieren erheblich empfindlicher auf schädigende Einflüsse , bzw. die Reparaturmöglichkeiten dieser Erbanlagen sind geringer als die der Erbanlagen des Zellkerns.

 Durch eine Fehlfunktion dieser mitochondrialen Energiegewinnung kommt es zu einem erhöhten Anfall von sogenannten freien Radikalen, reaktionsfreudigen Sauerstoff- oder Sauerstoff-Stickstoff-Verbindungen (z.B. Peroxinitrit). Diese Substanzen schädigen die Enzyme der inneren Zellatmung in den Mitochodrien noch mehr und es kommt somit ein negativer Kreislauf in Gang, der im Laufe der Zeit zu weiter zunehmenden Schäden der Mitochondrien führt. Dieser Prozess entwickelt sich über Jahre hinweg, so wie die Symptome der Fibromylagie sich ebenfalls über Jahre hinweg zunehmend entwickeln, bis dann irgendwann die Diagnose einer Fibromyalgie gestellt wird.

Die Diagnose eines erhöhten oxidativen oder nitrosativen Stresses wird ebenfalls durch Blutuntersuchungen gestellt.

 

Fassen wir kurz zusammen:

 

Aus meiner Sicht ist die Fibromyalgie eine Krankheit des Energiegewin-

nungssystems der Körperzellen, die mit einer chronischen Übersäuerung der Gewebe einhergeht. Aufgrund des sauren Milieus werden Entzündungsmediatoren vermehrt gebildet, die zu einer Reizung der feinsten sensorischen Nervenfasern führen und somit die Basis für die Schmerzen v.a. im Bewegungsapparat sind.

Zu diesen Substanzen gehört die Arachidonsäure, die im Gewebe in Prostaglandine umgewandelt wird.

Prostaglandine erhöhen die Schmerzempflindlichkeit der Rezeptoren an den Enden der Nervenfasern. Von diesen Nervenfasern aus wird der Reiz über aufsteigende Nervenfasern über das Rückenmark zunächst an das Zwischenhirn, den Hypothalamus, weitergeleitet. Der Hypothalamus ist gleichzeitig die Schaltzentrale für Gefühle und die Steuerungszentrale für das vegetative Nervensystem und für die Hypophyse, die ihrerseits u.a. die Stresshormonausschüttung der Nebennieren steuert. Von hier aus werden die Impulse an die Großhirnrinde weitergeleitet. In der Großhirnrinde entsteht dann die Empfindung von Schmerzen an verschieden Orten der Großhirnrinde.

Die Schmerzempfindung erfolgt stets individuell unterschiedlich, so dass gleiche Schmerzreize von jedem Menschen unterschiedlich stark wahrgenommen werden. Das Schmerzempfinden hängt somit nicht nur von der Stärke eines Schmerzreizes ab, sondern auch von der Verarbeitung des Schmerzreizes auf der Ebene des Rückenmarkes und des Gehirns. Entscheidend bei der Schmerzempfindung sind auch Neurotransmitter wie das Serotonin beteiligt. Neurotransmitter sind Botenstoffe des zentralen Nervensystems, die an den Enden der Nervenfasern, den Synapsen elektrische Signale in biochemische Signale umwandeln. Ein Serotoninmangel imm Gehirn senkt die Schmerzschwelle ab, so dass Schmerzreize stärker wahrgenommen werden. Dies ist möglicherweise der Grund, warum Antidepressiva kurzzeitig die Beschwerden bei Fibromyalgie lindern können. Aufgrund des anhaltenden Serotoninmangels lässt die Wirkung aber nach relativ kurzer Zeit wieder nach. Der Serotoninmangel bewirkt neben dem verstärkten Empfínden von Schmerz auch eine depressive Stimmungslage oder die Entwicklung einer echten Depression.

Chronische Schmerzen sind aber auch eine Quelle von chronischem Stress. Diese Stresseinwirkung bewirkt eine Stimulierung der Nebennieren mit der Folge einer zunächst erhöhten Ausschüttung der Stresshormone (Katecholamine und Cortisol). Hält die Stimulierung über längere Zeit an, kann es zu einer Erschöpfung der Nebennieren kommen, die Bildung der Stresshormone ist dann vermindert. Sowohl eine Erhöhung als auch eine Verminderung der Stresshormone ist eine erhebliche zusätzliche Belastung für den Körper und kann den Krankheitsprozess weiter verschlechtern. Natürlich hat auch ein ATP Mangel negative Folgen auf das neuro-endokrine System und kann eine Fehlfunktion dieses System bewirken.

 

Darstellung der Nebennieren (Bildquelle Wikipedia.org/wiki/Nebenniere)

 

 


 

 

 

Der feingewebliche Aufbau der Nebennierein Nebennierenrinde und Nebennierenmark

(Bildquelle medizininfo.de/endokrinologie/images/nnnieren2.jpg)

 

 

 

 Erweiterte naturheilkundliche Diagnostik:


  

1. ATP, intrazelluläres

Intrazelluläres ATP - Marker der mitochondrialen Dysfunktion

In den Zellen unseres Organismus wird ununterbrochen chemische, osmotische oder mechanische Arbeit geleistet. Für diese ablaufenden metabolischen Prozesse wird stetig Energie benötigt, die in einer universalen Form bereitgestellt werden muss. Dies wird durch das Molekül ATP, dem allgemeinen Energieträger des Organismus, gewährleistet. Es ist in allen lebenden Zellen enthalten, wird vornehmlich bei der oxidativen Phosphorylierung an der inneren Mitochondrienmembran gebildet und spielt die zentrale Rolle im Energiehaushalt.

 

2. Pyruvat und Laktat - Marker mitochondrialer Funktionsstörungen

Mitochondriale Funktionsstörungen haben sich als eine der Hauptursachen neurodegenerativer und neurometabolischer Erkrankungen beim Menschen herausgestellt. Eine Laktat-Azidose ist ein häufig anzutreffender Befund bei Mitochondropathien. Diese resultiert aus einem gestörten Sauerstoffmetabolismus mit einem erhöhten Pyruvat-Verbrauch im Krebszyklus. Labordiagnostisch können diese mitochondrialen Störungen durch die Bestimmung von Pyruvat und Laktat im Blut sowie durch die Ermittlung des Laktat/Pyruvat-Verhältnisses erfasst werden.

 

 

3. Bestimmung des Serotonin-Spiegels im Urin

 

4. Stresshormone und Neurotransmitte

Stresshormone und Neurotransmitter

Die neuere medizinische Forschung kennt inzwischen eine große Anzahl gesundheitlicher Störungen, die auf erworbenen Fehlregulationen der Neurotransmittersysteme zurückzuführen sind. Defizienz oder Exzess einzelner oder mehrerer Neurotransmitter führen zu einer andauernden Dysbalance zwischen exzitatorischer (anregender) und inhibitorischer (dämpfender) Aktivitätslage. Bei rund der Hälfte aller Patienten vor allem in den allgemeinärztlichen Praxen stehen heute, mit stetig steigender Tendenz, derartige Gesundheitsstörungen im Vordergrund. Sie stellen daher einen bedeutenden wirtschaftlichen und sozialen Faktor dar.


 

5. Vitamin D 25-OH-Bestimmung

 

6. ggf. Bestimmung einzelner Mikronährstoffe ( Cofaktoren der ATP oder

    Neurotransmitterbildung )

 


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